Über mich

Mein Bild
Dresden, Sachsen, Germany
Völker hört die Signale! Gestern der Irak, heute Libyen, morgen Syrien und dann die ganze Welt! Das ist der Kriegsschrei der „Neuen Weltordnung“ und gleichzeitig die Abkehr von Menschlichkeit und das Ignorieren von Völkerrecht und UN-Charta! Fallt denen in die Arme, die das Töten von Menschen zur Alltäglichkeit werden lassen wollen! Es dient nur Wenigen und nicht Euch! Steht endlich auf und lasst euch nicht belügen! Rettet die Humanität und kämpft für eine friedliche Erde! Der Mensch ist das Maß aller Dinge und nicht die Wenigen, die über Leichenberge ihre Interessen durchsetzen wollen!

Dienstag, 13. September 2011

Lügenkrieg in Libyen

Von André Scheer
Zu früh gefreut? Rebellen auf dem Weg zum Kampf um Tripolis
Zu früh gefreut? Rebellen auf dem Weg zum Kampf um Tripolis
Die Financial Times Deutschland hat sich zu früh gefreut. »Libyen ist frei« titelte am Dienstag das Fachblatt für Börsenkurse. Die Rebellen hätten Tripolis erobert, Diktator Ghaddafi sei entmachtet, jubelte die Zeitung im Chor mit fast allen anderen Medien. Zu früh, wie sich herausstellte. Auch am Dienstag hielten die Kämpfe um Tripolis an und viele Siegesmeldungen der Aufständischen stellten sich als falsch oder zumindest verfrüht heraus. So ließ sich Ghaddafis zweitältester Sohn Saif Al-Islam in der Nacht zum Dienstag im Zentrum der Stadt von zahlreichen Anhängern bejubeln. Auch um den »Grünen Platz«, auf dem die Rebellen am Montag bereits ihren vermeintlichen Sieg gefeiert hatten, wurde wieder gekämpft. CNN-Reporterin Sara Sidner berichtete von einer Massenflucht der Bevölkerung vor den Kämpfen. Offenbar weit größere Teile der Hauptstadt als bisher von westlichen Medien und den Rebellen behauptet, stehen weiter unter Kontrolle der Regierungstruppen.

Trotzdem scharren die transnationalen Konzerne bereits mit den Hufen. Die New York Times titelte schon am Montag (Ortszeit) in ihrer Onlineausgabe, das Ringen um die libyschen Ölreserven habe bereits begonnen, während die Kämpfe noch gar nicht beendet seien: »Westliche Nationen, vor allem die NATO-Länder, die den Rebellen die entscheidende Luftunterstützung geliefert haben, wollen sicherstellen, daß ihre Unternehmen in erster Reihe stehen, um das libysche Rohöl zu fördern.« Der Außenminister der früheren Kolonialmacht Italien, Franco Frattini, forderte bereits, der italienische Ölmulti ENI müsse »künftig die Nummer eins« in dem nordafrikanischen Land sein.

Von der am Montag offenbar eingenommenen Hafenstadt Brega seien die Rebellen 40 Kilometer weit nach Westen vorgestoßen und näherten sich nun Ras Lanuf, meldete die Nachrichtenagentur AFP am Nachmittag. Am Abend wollten die Aufständischen diesen Ort erreichen, sagte Rebellensprecher Mohammed Sawiwa. Unterstützt werden sie dabei offenbar noch stärker als bisher bekannt durch Bodenoperationen der NATO. Das jedenfalls bezeichnete der russische NATO-Botschafter Dmitri Rogosin am Dienstag gegenüber dem Fernsehsender Russia Today als offensichtlich. Die Rebellen seien von der NATO ausgebildete und bis an die Zähne bewaffnete Einheiten, sagte Rogosin. In ihren Reihen seien auch westliche Söldner aktiv, die »als Mitarbeiter inoffizieller Sicherheitsfirmen« an den Bodenoperationen teilnehmen. Der in London erscheinende Telegraph berichtete ebenfalls, daß der Angriff der Rebellen auf Tripolis von Offizieren des britischen Geheimdienstes MI6 in Bengasi entworfen und mit der Luftwaffe der NATO koordiniert worden sei.

Diese will die Angriffe auf Libyen fortsetzen. Während Kampfflugzeuge den Gebäudekomplex Bab Al-Asisija, die Residenz von Staatschef Ghaddafi in Tripolis, bombardierten, behauptete NATO-Sprecher Roland Lavoie, die Allianz stelle den Aufständischen keine Luftunterstützung zur Verfügung. Zugleich bestätigte er die Präsenz von NATO-Soldaten auch in der libyschen Hauptstadt: »Ja, wir sind in Tripolis, beobachten, was passiert, und können Übergriffe auf die Zivilbevölkerung feststellen. Aber wir werden sie nicht unterstützen.«

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen