Von André Scheer
Die Financial Times Deutschland hat sich zu früh gefreut. »Libyen ist frei« titelte am Dienstag das Fachblatt für Börsenkurse. Die Rebellen hätten Tripolis erobert, Diktator Ghaddafi sei entmachtet, jubelte die Zeitung im Chor mit fast allen anderen Medien. Zu früh, wie sich herausstellte. Auch am Dienstag hielten die Kämpfe um Tripolis an und viele Siegesmeldungen der Aufständischen stellten sich als falsch oder zumindest verfrüht heraus. So ließ sich Ghaddafis zweitältester Sohn Saif Al-Islam in der Nacht zum Dienstag im Zentrum der Stadt von zahlreichen Anhängern bejubeln. Auch um den »Grünen Platz«, auf dem die Rebellen am Montag bereits ihren vermeintlichen Sieg gefeiert hatten, wurde wieder gekämpft. CNN-Reporterin Sara Sidner berichtete von einer Massenflucht der Bevölkerung vor den Kämpfen. Offenbar weit größere Teile der Hauptstadt als bisher von westlichen Medien und den Rebellen behauptet, stehen weiter unter Kontrolle der Regierungstruppen.
Trotzdem scharren die transnationalen Konzerne bereits mit den Hufen. Die New York Times titelte schon am Montag (Ortszeit) in ihrer Onlineausgabe, das Ringen um die libyschen Ölreserven habe bereits begonnen, während die Kämpfe noch gar nicht beendet seien: »Westliche Nationen, vor allem die NATO-Länder, die den Rebellen die entscheidende Luftunterstützung geliefert haben, wollen sicherstellen, daß ihre Unternehmen in erster Reihe stehen, um das libysche Rohöl zu fördern.« Der Außenminister der früheren Kolonialmacht Italien, Franco Frattini, forderte bereits, der italienische Ölmulti ENI müsse »künftig die Nummer eins« in dem nordafrikanischen Land sein.
Von der am Montag offenbar eingenommenen Hafenstadt Brega seien die Rebellen 40 Kilometer weit nach Westen vorgestoßen und näherten sich nun Ras Lanuf, meldete die Nachrichtenagentur AFP am Nachmittag. Am Abend wollten die Aufständischen diesen Ort erreichen, sagte Rebellensprecher Mohammed Sawiwa. Unterstützt werden sie dabei offenbar noch stärker als bisher bekannt durch Bodenoperationen der NATO. Das jedenfalls bezeichnete der russische NATO-Botschafter Dmitri Rogosin am Dienstag gegenüber dem Fernsehsender Russia Today als offensichtlich. Die Rebellen seien von der NATO ausgebildete und bis an die Zähne bewaffnete Einheiten, sagte Rogosin. In ihren Reihen seien auch westliche Söldner aktiv, die »als Mitarbeiter inoffizieller Sicherheitsfirmen« an den Bodenoperationen teilnehmen. Der in London erscheinende Telegraph berichtete ebenfalls, daß der Angriff der Rebellen auf Tripolis von Offizieren des britischen Geheimdienstes MI6 in Bengasi entworfen und mit der Luftwaffe der NATO koordiniert worden sei.
Diese will die Angriffe auf Libyen fortsetzen. Während Kampfflugzeuge den Gebäudekomplex Bab Al-Asisija, die Residenz von Staatschef Ghaddafi in Tripolis, bombardierten, behauptete NATO-Sprecher Roland Lavoie, die Allianz stelle den Aufständischen keine Luftunterstützung zur Verfügung. Zugleich bestätigte er die Präsenz von NATO-Soldaten auch in der libyschen Hauptstadt: »Ja, wir sind in Tripolis, beobachten, was passiert, und können Übergriffe auf die Zivilbevölkerung feststellen. Aber wir werden sie nicht unterstützen.«
Trotzdem scharren die transnationalen Konzerne bereits mit den Hufen. Die New York Times titelte schon am Montag (Ortszeit) in ihrer Onlineausgabe, das Ringen um die libyschen Ölreserven habe bereits begonnen, während die Kämpfe noch gar nicht beendet seien: »Westliche Nationen, vor allem die NATO-Länder, die den Rebellen die entscheidende Luftunterstützung geliefert haben, wollen sicherstellen, daß ihre Unternehmen in erster Reihe stehen, um das libysche Rohöl zu fördern.« Der Außenminister der früheren Kolonialmacht Italien, Franco Frattini, forderte bereits, der italienische Ölmulti ENI müsse »künftig die Nummer eins« in dem nordafrikanischen Land sein.
Von der am Montag offenbar eingenommenen Hafenstadt Brega seien die Rebellen 40 Kilometer weit nach Westen vorgestoßen und näherten sich nun Ras Lanuf, meldete die Nachrichtenagentur AFP am Nachmittag. Am Abend wollten die Aufständischen diesen Ort erreichen, sagte Rebellensprecher Mohammed Sawiwa. Unterstützt werden sie dabei offenbar noch stärker als bisher bekannt durch Bodenoperationen der NATO. Das jedenfalls bezeichnete der russische NATO-Botschafter Dmitri Rogosin am Dienstag gegenüber dem Fernsehsender Russia Today als offensichtlich. Die Rebellen seien von der NATO ausgebildete und bis an die Zähne bewaffnete Einheiten, sagte Rogosin. In ihren Reihen seien auch westliche Söldner aktiv, die »als Mitarbeiter inoffizieller Sicherheitsfirmen« an den Bodenoperationen teilnehmen. Der in London erscheinende Telegraph berichtete ebenfalls, daß der Angriff der Rebellen auf Tripolis von Offizieren des britischen Geheimdienstes MI6 in Bengasi entworfen und mit der Luftwaffe der NATO koordiniert worden sei.
Diese will die Angriffe auf Libyen fortsetzen. Während Kampfflugzeuge den Gebäudekomplex Bab Al-Asisija, die Residenz von Staatschef Ghaddafi in Tripolis, bombardierten, behauptete NATO-Sprecher Roland Lavoie, die Allianz stelle den Aufständischen keine Luftunterstützung zur Verfügung. Zugleich bestätigte er die Präsenz von NATO-Soldaten auch in der libyschen Hauptstadt: »Ja, wir sind in Tripolis, beobachten, was passiert, und können Übergriffe auf die Zivilbevölkerung feststellen. Aber wir werden sie nicht unterstützen.«
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